Um als Bienenvolk überleben zu können sind drei verschiedene Bienenwesen notwendig, um die damit verbundene Rollen- und Arbeitsteilung im Jahresverlauf bewerkstelligen zu können.

 

Königin

Weiselzellen als Wiegen der jungen Königinnenlarven sind auf den Waben durch ihre Form meist gut zu erkennen
Weiselzellen als Wiegen der jungen Königinnenlarven sind auf den Waben durch ihre Form meist gut zu erkennen

Die Bienenkönigin (auch Weisel genannt) ist das einzige geschlechtsreife weibliche Muttertier, welches ausschließlich nur für die Eiablage bestimmt ist und somit den Fortbestand des Bienenvolks sichert.

 

Umgeben ist sie ständig von einem kleinem Hofstaat an Bienen die ihre Königin putzt und zeitlebens mit dem Königinnenfuttersaft (Gelee Royale) versorgt.

Aufgrund dem schnellem Wachstum und Größe der Königinnenlarve wird eine separate Behausung (Weiselzelle) aus der Wabe senkrecht nach unten angelegt.  

 

Nach einer 16-tägigen Entwicklungszeit schlüpft die Jungkönigin und bleibt noch 5-7 Tage im Volk um sich dann auf den Hochzeitsflug zu begeben. Dort wird sie dann von bis zu 40 verschiedenen Drohnen in der Luft begattet und kehrt anschließend zum heimatlichen Bienenstock zurück, den sie dann nicht mehr (außer bei der Bildung eines Schwarms) verlassen wird.

 

Vor der Eiablage inspiziert die Königin jede Zelle. Die Größe entscheidet, ob hierbei später Drohnen oder Arbeiterinnen entstehen.
Vor der Eiablage inspiziert die Königin jede Zelle. Die Größe entscheidet, ob hierbei später Drohnen oder Arbeiterinnen entstehen.

Bei der Eiablage hat sie die Möglichkeit, unbefruchtete oder befruchtete stiftförmige Eier in die Wabenzellen zu legen. Da aus den unbefruchteten Eiern immer (männliche) Drohnen entstehen, kann eine Königin auf diese Weise auch Einfluß auf die Volksstärke nehmen.

 

Während herkömmliche Larven maximal 3 Tage Futtersaft erhalten, können die Bienen durch Gabe von Gelee Royal einzelner Larven bis zum Puppenstadium dafür sorgen dass sich hierbei eine Jungkönigin entwickelt.

 

Solange also jüngste Larven in den Brutwaben vorhanden sind, kann das Bienenvolk sich jederzeit eine neue Königin "nachschaffen". Dies ist dann der Fall, wenn die alte Königin

- plötzlich stirbt oder verletzt wird (z.B. durch Eingriff des Imkers)

- mit einem Teil des Volkes auszieht (als Bienenschwarm zum Zwecke der Völkervermehrung)

- krank ist oder vom Volk nicht mehr akzeptiert wird (in Form einer stillen Umweiselung)

 

Sollte ein Volk keine Möglichkeit haben aus jüngster Brut sich eine Königin nachzuziehen, beginnen einige Arbeiterinnen (Drohnenmütterchen) nach geraumer Zeit unbefruchtete Eier zu legen. Da hierbei jedoch nur Drohnen entstehen kann das Volk auf Dauer nicht existieren und muß aufgelöst werden. Es ist deshalb zu unterscheiden, ob ein Volk ohne Königin (weisellos) oder bereits drohnenbrütig ist.



Arbeiterin

Ammenbienen bei der Brutpflege
Ammenbienen bei der Brutpflege

Die weiblichen Arbeitsbienen übernehmen sehr wichtige Aufgaben ohne die ein Bienenvolk nicht überleben würde. 

Neben dem Sammeln von Nektar und Pollen sind diese auch für Wabenbau, Brutpflege, Putz- und Wachdienst verantwortlich.

 

Nach einer 21-tägigen Entwicklungszeit vom Ei bis zum Schlupf entwickeln sich bei der jungen Arbeitsbiene zuerst die Futtersaftdrüsen.

 

In den ersten Lebenstagen übernimmt sie deshalb den Ammendienst und füttert mit dem Futtersaft die jungen Larven in den Brutwaben, putzt die Wabenzellen und lagert den gesammelten Nektar und Pollen ein.

 

Ab dem 10. Lebenstag sind ihre Wachsdrüsen am stärksten ausgebildet. Feinste Wachsplätten werden hierbei durch Schwitzen der Drüsen an der Bauchseite gebildet und an die betreffende Baustelle (durch Kettenbildung mit den Artgenossinnen) weitergereicht um dort als gleichmäßig mit sechseckigen Zellen versehenen Wachswabe ausgebaut zu werden.

 

Patrouillerende Wächterbienen am Flugloch
Patrouillerende Wächterbienen am Flugloch

Da 6-8 Tage später ihre Giftblase sich am stärksten entwickelt, liegt der Aufgabenschwerpunkt jetzt in der Bewachung des Fluglochs sowie der Kontrolle von ankommenden Flugbienen.

 

Unabhängig von den erforderlichen Arbeiten im Volk sind alle Bienen im "Innendienst" auch für die Regulierung der Stocklufttemperatur, für das Einlagern von Pollen und Nektar in den Waben sowie für das Anbringen von Propolis in der Beute zuständig.

 

Nach ca. 21 Lebenstagen beginnt für die Biene der Außendienst. Hierbei fliegt sich sich zuerst vor dem Flugloch ein, um sich ihre nähere Umgebung einzuprägen, um dann später immer ausgedehntere Flüge zu den Nahrungsquellen zu unternehmen.

 

Die Lebenserwartung einer Arbeiterin ist abhängig, ob diese im Frühjahr/Sommer oder im Herbst geboren wurde. Dieser Zusammenhang entsteht dadurch, dass die Sommerbienen mehr Energie für die Versorgung der Brut sowie für den Wabenbau benötigen und somit kurzlebiger sind als die im Herbst schlüpfenden Winterbienen, welche in erster Linie für die konstante Temperaturhaltung der Wintertraube zuständig sind.

 

Drohn

Drohnen sind leicht an ihren großen dunklen Facettenaugen zu erkennen
Drohnen sind leicht an ihren großen dunklen Facettenaugen zu erkennen

Als männliche Wesen im Bienenvolk liegt die Aufgabe der Drohnen einzig und allein in der Begattung der frisch geschlüpften Jungköniginnen und sorgen somit für den Fortbestand eines neuen Bienenvolks.

 

Gegenüber den Arbeiterinnen sind Drohnen gut zu unterscheiden durch ihren kräftigeren Körperbau und den sehr großen Facettenaugen.

Aufgrund der späteren Größe werden bereits beim Bestiften durch die Königin die (unbefruchteten) Eier in größere Wabenzellen gelegt. 

  

Nach 24-tägiger Entwicklungszeit benötigen Drohen noch etwa 2 Wochen um ihre Geschlechtsreife zu erreichen. Danach fliegen sie bei schönem Wetter an bestimmten Stellen (Drohnensammelplätze) um sich mit den dort eintreffenden Königinnen zu paaren.

 

Die Vereinigung mit der Königin bezahlt ein Drohn immer mit seinem Leben, da sein Geschechtsapperat nach der Paarung gewaltsam aus seinem Hinterleib entfernt wird.

 

Aufgrund ihres fehlenden Stachels sind Drohnen ein interessantes Objekt für nähere Betrachtungen
Aufgrund ihres fehlenden Stachels sind Drohnen ein interessantes Objekt für nähere Betrachtungen

Gegen Ende des Sommers werden die Drohnen aufgrund der rückläufigen Anzahl an Jungköniginnen von den Bienenvölkern nicht mehr benötigt und vom Futter ferngehalten.

Viele vagabundieren oft von einem Volk zum nächsten um dort Nektar von den Bienen zu erhalten.

 

Die meist schon geschwächten Drohnen werden von der kleineren Arbeiterinnen hierbei jedoch aus dem Bienenstock gezerrt und müssen verhungern. 

 

Dennoch kann es vorkommen, das ein starkes Volk ein paar Drohnen im Bienenvolk beläßt und mit diesen überwintert, um im zeitigem Frühjahr schon geschlechtsreife Männchen für die Jungköniginnen bereit zu stellen.

 

Kurzübersicht der 3 Bienenwesen

Beschreibung                                  Königin         Arbeiterin      Drohn            
Eizeit 3 Tage 3 Tage 3 Tage

Larvenzeit

(bis Zellverdeckelung)

 

5 Tage

 

6 Tage

 

6 Tage

 Puppenzeit

(ab Zellverdeckelung bis Schlupf)

 

8 Tage

 

12 Tage

 

15 Tage

 Lebensdauer

 

3-6 Jahre

3 Wochen

bis 6 Monate

3 Wochen

bis 5 Monate

 Größe in mm:

bis 24mm bis 17mm bis 20mm

Imkerei

Wippel Erwin

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